Im südöstlichen Sachsen an gleichnamigem Flüßchen.
Im Erzgebirgsvorland Landwirtschaft. Alte bedeutende Handels- und Industriestadt,
u.a. Motoren- und Möbelfabrikation. Universität.
Geschichte:
1136 Benediktinerkloster, um das sich die Stadt entwickelte. 1143 Erwähnung
"Kameniz"; nach 1165 Stadt. Seit 15. Jh. Leinwandwebereien, später
die bedeutendsten in Sachsen. Seit 19. Jh. bedeutende Stellung in deutscher
Maschinenbau-, und insbesondere Textilindustrie. Von 1953-1990 hieß
Chemnitz Karl-Marx-Stadt.
Weiteres:
Spätgotische Schloßkirche von 1499. Im König-Albert-Museum
versteinerter Wald (250 Millionen Jahre, am Theaterplatz). Doppelrathaus.
Schloßbergmuseum.
Südlich von Berlin und westlich der Neiße in der Niederlausitz
("Lausitz" sorbisch = sumpfiges Gelände) an der Spree. Sorbischer
Name Chosebuz. Neben traditionell bedeutender Textil- und verschiedene
weitere Industrien. Durch Fernhandel Verkehrsknotenpunkt.
Geschichte:
In 12. Jh. planmäßig angelegt, Anfang des 13. Jhs. Stadtrecht.
1445 an Brandenburg. Anfang 18. Jh. Hugenotten. Mitte des 20. Jhs. Braunkohleaufschlüsse
in der Umgebung.
Weiteres:
Reste alter Stadtbefestigung, Altmarkt, Schloßkirche (spätgotische
Backstein-Hallenkirche), Wendische Kirche. Schloß Branitz von 1772
mit besonders gestaltetem Park, (Fürst Pückler-Muskau 1891 dort
in einer See- und Landpyramide beigesetzt).Im Umkreis zerstörte Braunkohletageabbau
die Landschaft.
74.000 (Stadt), 174.000 (Kreis), meist evangelisch; 112 E/km².
Lage/Leistung:
An der Aller am Südrand der Lüneburger Heide. Forschungsanstalten
für Kleintierzucht und Bienen. Erdölfirmen und verschiedene Industrie.
Sitz von Obergerichten.
Geschichte:
Um 990 erstmals erwähnt, 1301 Stadtrecht, 1378 Residenz der Welfenherzöge.
1705 zum Königreich Hannover, 1866 zu Preußen.
Weiteres:
Altstadt mit Herzogschloß aus 13. Jh., Stadtkirche (1308, mit
75 hohem Turm), viele Fachwerkhäuser, Niedersächsisches Landesgestüt.
Naturpark Südheide. KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen. Kloster Wienhausen.
Zwischen Oberpfälzer und Oberem Bayerischen Wald am Regen. Grenzkreis
zur Tschechischen Republik. Metallverarbeitende, Baustoff-, Textil- und
Holzindustrie, im Kreis Land- und Forstwirtschaft. Fremdenverkehr.
Geschichte:
Erste Erwähnung von Cham um 819. Liegt an viel älterer Handelsstraße
nach Böhmen. 1204 an die Wittelsbacher. Roding 844 erstmals erwähnt,
Waldmünchen 1270 Stadt. 1419-36 Hussiten im Gebiet.
Im Oldenburger Münsterland; im Norden größtes Moorgebiet
Deutschlands. Viehzucht, Vieh- und Kleintiermärkte, Ernährungswirtschaft.
Fahrradherstellung.
Geschichte:
855 die Siedlung Krapendorf erwähnt. Herrschaft Cloppenburg (1279
erste Erwähnung, 1435 Stadtrecht) gehörte bis 1803 zum Bistum
Münster, kam dann an Oldenburg.
Weiteres:
Museumsdorf, ältestes Freilichtmuseum Deutschlands. St. Andreaskirche.
Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre; in der Nähe die ehemalige
Hansestadt Frisoyte.
Im fränkischen Hügelvorland südlich vom Thüringer
Wald. In Coburg kulturelle und behördliche Einrichtungen, etwas Industrie,
u.a Spielzeugindustrie; Landwirtschaft.
Geschichte:
1056 zuerst erwähnt, 1331 Schweinfurter Stadtrecht. 1549 eine
der Wettinerresidenzen. 1826-1918 eine von zwei Hauptstädten des Herzogtums
Coburg-Gotha. Neustadt vor 1317 Stadtrecht. 1840 heiratete der Coburger
Prinz Albert die Königin Victoria von England.
Weiteres:
Beherrschend über der Stadt die Veste Coburg ("Fränkische
Krone") aus 12. Jh., wo sich 1530 M.Luther aufhielt. Puppenmuseum. Markt
mit Rathaus und weiteren Renaissancebauten. Schloß Ehrenburg (1543).
Wildpark Schloß Tambach.
In der Parklandschaft auf halbem Weg zwischen Münster und den
Niederlanden. Bahnknotenpunkt. Textil- und Möbelindustrie. Im Kreis
viele Einzelhöfe, Obstanbau.
Geschichte:
809 erwähnt, 1194 Stadt, Hansemitglied.
Weiteres:
St. Lambertikirche, Pulverturm. In der Region viele Wasserschlösser
und Burgen, u.a. Burg Vischering in Lüdinghausen. Im Merfelder Bruch
größtes Wildgehege Europas.
56.300 Cuxhaven, 6.300 Otterndorf, 195.500 (Kreis), meist evangelisch;
94 E/km².
Lage/Leistung:
Westliches Mündungsgebiet der Elbe auf breiter Landzunge. Fischerei-
und Überseehafen, Schiffmeldestelle für Hamburg und den Nord-Ostsee-Kanal.
Reedereien und Werften. Nordseeheilbad (seit 1816).
Geschichte:
1570 erstmals erwähnt. 1907 Stadtrecht. 1937 zu Preußen.
Otterndorf 1400 Stadtrecht.
Weiteres:
Anlegestelle "Alte Liebe", Kugelbake (Wahrzeichen der Stadt), Schloß
Ritzebüttel, Vogelschutzgebiet Scharnhörn. Nationalpark Niedersächsisches
Wattenmeer. In Otterndorf war der Homer-Übersetzer Heinrich Voß
(gest. 1826) einige Jahre Schulrektor.
24.000 (Stadt), 155.500 (Kreis), mehr evangelisch; 195 E/km².
Lage/Leistung:
Östlich von Stuttgart im Nagoldtal, nördlicher Schwarzwald. Elektro-, Textil- und Möbelindustrie. Handelsstadt. Im Kreis 60 % Wald, daher Holzindustrie. Mehrere Kurorte.
Geschichte:
1037 erstmals erwähnt, im Mittelalter Grafensitz, 1345 an Württemberg. Calwer Handelsgesellschaften. Hirsauer Klosterreform (Unabhängigkeit von weltlicher Macht).
Weiteres:
Rathaus, Fachwerkbauten. Klosteranlage Hirsau (803-1534). Nagoldbrücke mit Kapelle (14. Jh.). Geburtsort von Hermann Hesse. Seit 1298 in Wildberg der "Schäferlauf".